Während der Palladiumpreis am 30.09.2019 ein neues Allzeithoch bei 1.700 USD erklommen hat, bleibt die Lage am physischen Markt kurzfristig angespannt, was für einen weiteren Preisanstieg sorgen dürfte. Trotzdem zeigen sich erste Anzeichen einer mittelfristigen Entspannung aufgrund rezessiver Tendenzen, die sich immer stärker manifestieren.
Die Neuwagenverkäufe in China sind im vergangenen Jahr bereits um 4,3 % zum Vorjahr gesunken. Für 2019 annualisiert, ist sogar ein Rückgang von 12,3 % zum Vorjahr zu erwarten.
Die Neuwagenverkäufe in China sind bereits stark rückläufig, was auf eine Rezession hindeutet.
Interessant ist, dass die Bestände der Palladium-ETFs allein in diesem Jahr um 148 Tsd. Unzen auf nur noch 640 Tsd. Unzen gesunken sind. Anfang 2015 hielten die ETPs noch rund 3.000 Unzen physisches Metall in ihren Lagern. In den letzten Wochen haben Preisanstiege jedoch die Investoren nicht mehr zu Verkäufen ihrer Bestände animieren können. Sollten es keine weiteren Abflüsse aus diesen ETFs geben, so könnte sich der Engpass am Palladiummarkt kurzzeitig noch einmal verstärken, was die Preise weiter stützen wird.
Obwohl der Preis in den letzten Wochen deutlich anstieg, kam es zu keinen weiteren Abflüssen aus den ETFs.
Kurzzeitig könnte sich das Defizit am physischen Markt noch einmal verstärken, was den Palladiumpreis kurzzeitig noch einmal deutlich nach oben treiben dürfte. Mittel- bis langfristig sehen wir jedoch eine Entspannung am Palladiummarkt, da die Weltwirtschaft in eine Rezession abzugleiten droht. Sobald die Rezession in der Bevölkerung und der Industrie richtig wahrgenommen wird, dürften Konsumenten und Industrie die Anschaffung von neuen Kraftfahrzeugen in die Zukunft verschieben. Dies könnte das Defizit in einen Überschuss wandeln. So würde der Palladiumpreis mittelfristig stark unter Druck kommen, ähnlich wie in der Rezession von 2008.