Aktuell eilen die Aktienmärkte weltweit von Hoch zu Hoch. Beinahe neun Jahre währt deren aktuelle Hausse bereits. Das kollektive Investorenverhalten kennt keinerlei Risiken mehr, der „Notenbanken-Put“ sichert die Investoren vor Rückschlägen vermeintlich ab.
Die derzeitige Sorglosigkeit der Anlegerschaft lässt sich am besten anhand des Volatilitätsindex VIX ablesen, der auf einem historischen Tief angelangt ist. Der VIX drückt die erwartete Schwankungsbreite des US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 aus. Ein hoher Wert weist auf einen unruhigen Markt hin. Dagegen lassen niedrige Werte eine Entwicklung ohne starke Kursschwankungen erwarten. Zeitgleich kaufen US-Anleger im aktuellen Jahr weniger Goldmünzen, wie an den Absatzzahlen der US-Mint abzulesen ist.
Quelle: Zerohedge.com
Kaum jemand interessieren in Zeiten vermeintlich alternativloser Aktienanlagen die zu Grunde liegenden Unternehmensbewertungen. Am Beispiel S&P 500 liegen diese in Relation zu den Unternehmensgewinnen gemessen am Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen auf historischen Höchstständen.
Quelle: Zerohedge.com
Natürlich ist nicht auszuschließen, dass die Märkte noch eine Weile weiter klettern können. Die diesbezüglichen Chancen werden jedoch mit beträchtlichen Risiken erkauft. Man muss kein ausgewiesener Finanzexperte sein, um zu erkennen, dass von heute ausgehend das Rückschlagpotenzial an den Aktienmärkten seine Chancen deutlich überwiegt.
Denn Risiken lauern heute tatsächlich nahezu überall. Hier ein Auszug, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Die Umsetzung der US-Steuerreform ist höchst ungewiss, ebenso die Verabschiedung eines Budgets für das neue Fiskaljahr sowie die Erhöhung des Schuldenlimits im Dezember.
- Geopolitische Risiken wie die Konflikte um Nordkorea, Iran, Ukraine oder Syrien werden vollständig ignoriert.
- Der Sezessionsstreit zwischen Katalonien und der spanischen Zentralregierung droht zu eskalieren, inklusive dem Potenzial weiterer Nachahmer in anderen Ländern Europas.
- Notenbanken sind zusehends besorgt über die Auswirkungen ihrer Politik und suchen nach einem marktverträglichen Ausweg. Immer stärker kommen die negativen Auswirkungen ihrer unverantwortlichen Null- und Negativzinspolitik zum Vorschein.
- Das Ende des wirtschaftlichen Aufschwungs und eine erneute Rezession ist keine Frage des „Ob“, sondern lediglich des „Wann”.
Stichwort Notenbank-Put
Gemäß aktuellen Ankündigungen planen die Notenbanken weltweit ihre Wertpapierkäufe sukzessive zu reduzieren, die US-FED fasst gar eine vorsichtige Bilanzreduktion ins Auge. Den Märkten steht innerhalb der kommenden 12 Monate ein Liquiditätsentzug von einer ganzen Billion USD ins Haus, sollten die Pläne tatsächlich umgesetzt werden.
Inwieweit der Notenbanken-Put auch in der nächsten Zeit die Investoren noch vor Verlusten schützen wird oder ob die rekordniedrige Volatilität ähnlich 2007 – zu Zeiten des damaligen „Bernanke-Puts“ – sich nachträglich als finale Phase der Ruhe vor dem Sturm entpuppt, wird wohl eine der spannendsten Fragen im nächsten Jahr an den Kapitalmärkten sein.
Das große Bild
Seit der im August 1971 durch den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon erfolgten Aufkündigung des Einlöseversprechens von US-Dollar in Gold zum festgelegten Kurs von 35 US-Dollar je Unze befindet sich die Weltleitwährung im freien Fall. Seit dieser schicksalhaften Entscheidung hat der Wert des US-Dollar bis heute bereits um 97% nachgegeben.
Spiegelbildlich ist der in US-Dollar ausgedrückte Goldpreis seither von 35 US-Dollar auf heute knapp 1.300 US-Dollar gestiegen.
Nach zwei Dekaden relativer Stabilität des US-Dollars markiert das Platzen der New Economy Blase den Beginn des Zeitalters „unkonventioneller Notenbankpolitik“. Seitdem befindet sich die Weltleiwährung in der finalen Phase ihrer Wertvernichtung.
Eindrucksvoll drückt sich dies in dem zeitgleichen Beginn einer säkularen Goldhausse aus. Den wenigsten Anlegern dürfte bewusst sein, dass Gold und Silber bis zum heutigen Tage – trotz ihrer zwischenzeitlichen Preiskorrekturen – weiterhin die überlegenen Anlageformen des aktuellen Jahrtausends darstellen. Auch die aktuellen Allzeithochs der Aktienmärkte ändern hieran nichts.
Für Euro-Anleger besonders relevant ist die Tatsache, dass sich der Goldpreis in Euro bereits seit 2014 wieder in einem stabilen Aufwärtstrend befindet und die Hausse fortsetzt.
Die Spatzen pfeifen es von den Dächern – die aktuelle Phase kollektiver Sorglosigkeit an den Aktienmärkten dürfte schon bald enden. Mahnende Stimmen gibt es viele. Selbst die EZB warnt mittlerweile vor den Auswirkungen ihrer eigenen Politik. Sie reiht sich damit ein in den Kreis prominenter Mitstreiter:
» BIZ warnt vor einer globalen Finanzkrise
» Deutsche Bank warnt vor schweren Verwerfungen am Aktienmarkt
» Wolfgang Schäuble warnt vor neuer globaler Finanz-Krise
» Robert Shiller: Zeigt das Shiller P/E einen Börsen-Crash an?
» Nobelpreisträger warnen vor nächster Finanzkrise
» Marc Faber: „Situation wie 1999/2000“
» Jim Rogers legt nach: Der nächste Crash wird absolut brutal
» Bill Gross warnt vor dem nächsten Wirtschaftskollaps
» Daniel Stelter: „Übertriebene Risiken und zu tiefe Zinsen sind Ursache für die nächste Krise“
» Georg Soros: Börsengurus wetten Milliarden auf den Crash
» Ron Paul: Gold 50 Prozent hoch – Aktien 25 Prozent runter bis Oktober
» Warren Buffett: 100 Milliarden Dollar Cash – Warren Buffetts Konto läuft über
Ein Sturm zieht auf, lediglich der Zeitpunkt seines Eintreffens ist noch unklar. Weitsichtige Investoren sollten rechtzeitig die Weichen stellen und ihr Portfolio wetterfest machen. Seit über 5.000 Jahren haben physisches Gold und Silber nachhaltige Sturmschäden bei ihren Besitzern vermieden – es spricht alles dafür, dass ihnen dies erneut gelingen wird.