Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im März um 7,3 % zum Vorjahr an, so stark wie zuletzt 1981. Die Bundesregierung und die Presse versuchen diesen Anstieg einem Sündenbock in die Schuhe zu schieben, dem Krieg in der Ukraine. Inflation ist immer ein hausgemachtes Problem durch die Ausweitung der Geldmenge zur Finanzierung von Staatsausgaben auf Kosten der kleinen Leute und damit als eine Art Steuer zu verstehen. Sollten Preise jedoch auch einmal aufgrund von Engpässen steigen, so fallen diese auch immer wieder auf das vorherige Preisniveau zurück oder oftmals darunter, sobald der Engpass beseitigt wurde. Dauerhaft steigende Preise waren und sind hingegen immer die Schuld der Regierung, die verantwortungslos das Geld der Steuerzahler aus dem Fenster wirft. Im Gold- und Silberstandard des Vereinigten Königreich blieben die Preise beispielsweise über 253 Jahre unverändert. Ständig steigende Preise sind kein Naturphänomen und zweimal nicht die Schuld des Kapitalismus, da dieser für real immer günstigere Produkte sorgt. Die Schuld liegt einzig und allein im staatlichen Geldmonopol, mit dem die Politik verdeckt ihre Utopien finanziert.

Bereits vor dem Krieg befand sich der Euro im freien Fall mit einem Anstieg der Konsumentenpreise im Februar von 5,1 %, wobei der Anstieg der Erzeugerpreise um fast 25 % bereits ein Vorlaufindikator war, der bald explodierende Verbraucherpreise signalisierte. Im Februar stiegen die Erzeugerpreise mittlerweile um 25,9 % an, was der stärkste Anstieg seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist. Das bedeutet, dass die Konsumentenpreise auch in den kommenden Monaten weiter ansteigen werden.

Dashboard 04.04.22

Nie stiegen die Preise stärker in der Bundesrepublik

Seit heute, Montag, werden sich die Verbraucher, nach Angaben des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), auf eine weitere Welle von Preiserhöhungen für Waren des täglichen Bedarfs und Lebensmittel einstellen müssen. Die Preise bei deutschen Einzelhandelsketten sollen zwischen 20 % und 50 % angehoben werden. Dies trifft besonders die Ärmsten in Deutschland hart, deren Lebenshaltungskosten einen großen Teil ihres Einkommens ausmachen. Die Politik der Europäischen Zentralbank und der EU ist die denkbar unsozialste Politik auf Kosten der kleinen Leute. Das Drucken von Geld hatte in der Geschichte noch nie etwas Gutes hervorgebracht, da es dem Wirtschaftswachstum schadet und ganze Volkswirtschaften zu zerstören vermag. Das Drucken von Geld aus dem Nichts entspricht einer Enteignung der Bevölkerung zugunsten von Staat und Politik. Die Bürger erhalten aktuell die Quittung der verfehlten Politik der letzten zwei Jahrzehnte, in denen Staat und Zentralbanken versuchten die Gesellschaft mittels der Aufnahme von Schulden planwirtschaftlich zu gestalten. Die Ursache der steigenden Preise findet man nicht im Krieg, nicht an der Marktwirtschaft oder dem Kapitalismus, sondern allein in der Politik der letzten Jahrzehnte, dem staatlichen Geldmonopol des Euros und der Europäischen Union.

Beispielsweise ist der Rohölpreis in Gold gerechnet aktuell immer noch historisch günstig und auch in US-Dollar stieg der Rohölpreis nicht so stark an, wie in Euro. Die hohen Energiekosten in Deutschland beruhen einerseits auf weltweit einmalig hohe Steuern, sowie einer Abwertung des Euros von 1,60 US-Dollar auf 1,10 US-Dollar seit 2008. Kurz gesagt, die Kaufkraft des Euros ging in den letzten 14 Jahren rapide den Bach hinunter, sodass es uns nur so erscheint, als würden die Preise steigen, während in Wahrheit unsere staatliche Währung, der Euro, einfach immer wertloser wurde.

Die Abwertung des Euros ist noch nicht an ihrem Ende angekommen, weshalb jedermann seine Ersparnisse und seine Altersvorsorge vor der kommenden Inflation schützten sollte. Seit Jahren empfehlen wir Gold als Schutz vor dieser Enteignung und wer dem Rat gefolgt war, dessen Vermögen stieg seit 2004 in Euro um 100 % an, womit der Preisanstieg in der gleichen Zeit ausgeglichen wurde. Wer nicht vorgesorgt hat, muss sich jetzt hingegen Sorgen machen, ob er nicht in Altersarmut enden wird.

Zu den steigenden Preisen gesellt sich nun auch eine bevorstehende Rezession, die die Lage für die Ärmsten durch eine steigende Arbeitslosigkeit und niedrige Löhne nur noch verschlimmern wird. Steigende Zinsen sind Gift für den künstlichen planwirtschaftlichen Aufschwung der letzten Jahrzehnte. Planwirtschaftlich war der Aufschwung, da dieser durch die künstlich niedrigen Zinsen mittels planwirtschaftlicher Eingriffe der Notenbanken in den freien Markt erst ermöglicht wurde. Man druckte Geld aus dem Nichts und finanzierte damit über den Ankauf von Staatsanleihen die Verschuldung der europäischen Staaten. In einem freien Markt hätten steigende Zinsen einer weiteren Verschuldung des Staates hingegen längst einen Riegel vorgeschoben und eine Inflation, wie wir sie heute erleben, wäre nicht möglich gewesen.

Die kurzfristigen Zinsen stiegen aufgrund der hohen Inflation seit letztem Jahr so stark an, dass die Rendite für zweijährige US-Staatsanleihen aktuell über der Rendite der zehnjährigen Papiere liegt. In der Vergangenheit folgten diesem negativen Zinsspread immer Rezessionen, was logisch ist, denn kurzfristig steigende Zinsen setzen einem jeden künstlichen Boom sein Ende, worauf eine zwangsläufige Bereinigung der Fehlallokationen folgen muss, was man landläufig als Rezession bezeichnet. An dieser Stelle muss man immer erinnern, dass die künstliche Boom aufgrund künstlich niedriger Zinsen der Fehler war, der Kapital fehlgeleitet hat und die Rezession der gesundende Prozess ist, der diese untragbaren Fehlallokationen hinwegfegt, sodass Wirtschaft und Wohlstand wieder nachhaltig wachsen können. Je mehr Inflation erzeugt wird und je mehr Politiker versuchen die Wirtschaft zu stimulieren, desto mehr zerstören sie sich und die Menschen werden immer ärmer. Normalerweise geht eine Rezession mit sinkenden Preisen einher, doch aufgrund der Geldpolitik der EZB befindet sich Europa in einer Stagflation, einer Rezession gepaart mit Inflation – der schlechtesten aller Welten für die kleinen Leute.

Dashboard II 04.04.22

Gold und Silber glänzen, während Palladium und Platin als Industriemetalle zunehmen unter der aufziehenden Rezession leiden

Die Korrektur des Goldpreises ist daher ein Geschenk. Der kleine Preisrückgang nach dem starken Anstieg auf ein neues Allzeithoch wird durch verschiedene kurzfristige Faktoren hervorgerufen. Wer also den letzten Anstieg verpasst hat und jetzt noch sein Vermögen gegen die bevorstehende Entwertung des Euros absichern will, der sollte diese aktuelle Korrektur nutzen, um noch einmal günstig diesen Dip zu kaufen. Die Preise werden weiter ansteigen.

Während die Edelmetallpreise aufgrund dieser kurzfristigen Faktoren in der letzten Woche korrigierten, stiegen die Goldminenaktien des HUI-Goldminenindex um 2 % an. Die Investoren wissen, dass die Korrektur des Goldpreises nur vorübergehend ist und Gold, sowie die Minenaktien weiter stark ansteigen werden, weshalb sie an ihren Investments festhalten, während ständig neue Investoren dazu kommen, die langsam beginnen das große Bild zu verstehen.

Dashboard III 04.04.22

Die Edelmetallpreise korrigierten in der letzten Woche, während sich die Goldminen sehr stark hielten

Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics, sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.