Die Netto-Shortposition der Big 4 erhöhte sich von 11 auf 14 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 erhöhte sich von 26 auf 34 Tage. Die BIG4 hielten also mit 3 Tagen der Weltproduktion gegen und die BIG 8 mit 8 Tagen der Weltproduktion.

Der Preis stieg um 66 US-Dollar, während die Spekulanten mit 43 Tsd. Kontrakten Long gingen. Das ist viel, doch berücksichtigt man, dass die BIG4 auch gegenhielten, ist es neutral.

Der CoT-Index fiel auf 70 Punkte und ist damit noch relativ bullisch. Es spricht seitens des Terminmarktes nichts dagegen, dass sich der Preisanstieg nach der aktuell laufenden Korrektur des extrem starken Preisanstiegs fortsetzen kann.

Ein weiterer Preisanstieg wäre allein vom Terminmarkt her auf 1.980 US-Dollar möglich, auch wenn es keine neuen QE-Programme erst einmal geben wird. Insgesamt sind die Daten noch gut und der dieswöchige Report neutral zur Vorwoche. Deshalb sollte man weiterhin technische Kaufsignale annehmen und diametral gegensätzlich Short-Signale ignorieren.

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Das Sentiment dreht und die ersten Bären beginnen langsam bullisch zu werden

Die mutmaßliche Manipulation am Goldmarkt war typisch niedrig für ein Tief am Goldmarkt, was Hoffnung auf einen weiteren Preisanstieg gibt

Der Goldpreis war im November um 170 US-Dollar von seinem Tief aus angestiegen bis zum nächsten Widerstandsbereich bei 1.800 US-Dollar. Bei 1.786 US-Dollar ging der Rallye, die primär auf den historisch starken Einbruch des USD-Index beruhte, die Luft aus. Seither kommt es zu Gewinnmitnahmen und der Goldpreis korrigiert die zuvor starke Rallye. Im Daytrading gab ich meinen Premium-Abonnenten bei 1.777 US-Dollar ein Signal für einen Take Profit und einen kurzweiligen Short-Trade der Euro und das Britische Pfund wichtige Widerstände erreicht hatten. Der Stop-Loss liegt auf Break-Even, wobei ein weiterer Anstieg über den Widerstand bei 1.80 US-Dollar in den nächsten 2-3 Wochen unwahrscheinlich zu sein scheint.

Wie weit und wie lange die Korrektur jetzt noch laufen wird, hängt von der Geldpolitik ab. Es wäre durchaus denkbar, dass eine technische Erholung des US-Dollars eine Korrektur des Goldpreises bis auf die Unterstützung bei 1.680 US-Dollar nach sich ziehen könnte. Dort würden wir unseren kurzweiligen Short-Trade voraussichtlich schließen und wieder auf die Käuferseite wechseln.

Im mittelfristigen Swing-Trading, wo es ein antizyklisches Kaufsignal bei 1.616 US-Dollar und prozyklisch mit dem Ausbruch über 1.680 US-Dollar gab, ist der Zyklus noch nicht beendet und das Signal unverändert auf Long. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass der Widerstand bei 1.980 US-Dollar in den nächsten Monaten angelaufen wird.

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Nach einer Rallye von 170 US-Dollar hat eine Korrektur des starken Preisanstiegs begonnen

Im Tageschart sieht man die Rückeroberung der langfristigen Unterstützung bei 1.680 US-Dollar deutlicher. Die klassische Charttechnik lehrt, dass es bei einem Bruch einer solch signifikanten Unterstützung wahrscheinlich zu einem weiteren deutlichen Preiseinbruch kommen sollte. Dies machten sich womöglich einige große Spieler zunutze, um günstig in den Markt einsteigen zu können, während die letzten zittrigen Hände unter den Fondsmanagern ihre Bestände auf den Markt werfen.

Deshalb galt es für mittelfristig agierende Trader, dass man spätestens über 1.680 US-Dollar wieder long gehen musste. Kürzerfristig agierende Trader haben bereits an der Unterstützung bei 1.616 US-Dollar einen antizyklischen Long-Einstieg versucht. Ist man mit einer Long-Position im Plus, dann schützt eine Stop-Loss-Order vor einem Verlust bei einem erneuten Einbruch.

Bei 1.616 US-Dollar lag der Goldpreis tiefer als vor Corona, obwohl die US-Notenbankbilanz seither verdoppelt wurde. Man muss jedoch berücksichtigen, dass diese Geldmengenausweitung zuvor schon eingepreist wurde mit dem Preisanstieg von 1.300 US-Dollar auf 1.700 US-Dollar.

Nachdem der Goldpreis über 1.680 US-Dollar ansteigen und in die alte Handelsspanne zurücksprang, dürften wir das Tief der zweijährigen Korrektur bei 1.616 US-Dollar gesehen haben.

Die wichtige mehrjährige Unterstützung bei 1.680 US-Dollar wurde dynamisch wieder zurückerobert

Mit dem Bruch des Aufwärtstrends beim USD-Index erfolgte auch der Bruch des Abwärtstrends beim Euro, worauf es dort zu einem Short-Squeeze kam, bei dem der Euro auf 1,045 Euro ansteigen konnte.

Mit dem Ausbruch beim Gold in USD war auch der Weg frei für einen Anstieg des Goldpreises in Euro, der jedoch ungleich geringer ausfiel. Gold in Euro hat sich eingekeilt und bei 1.730 Euro verläuft ein Abwärtstrend. Zwei Abwärtstrends wurden davor bereits gebrochen und ein Bruch des neuen Abwärtstrends dürfte das Allzeithoch bei 1.900 Euro in Greifweite bringen. Auf der anderen Seite ist das Korrekturpotenzial begrenzt, sollte der Goldpreis in Euro unter die Unterstützung bei 1.655 Euro fallen, weshalb Preise darunter ein gutes antizyklisches Kaufniveau auf mittelfristige Sicht darstellen.

 

Technische Analyse 21.11.2022 Bild 5

Der Goldpreis in Euro keilt sich wieder ein

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.