Positionierung der spekulativen Anleger (Commitment of Traders)

Die aktuellen, wöchentlich von der US-Terminmarktaufsicht „CFTC“ veröffentlichten Daten für Gold befinden sich immer noch auf einem relativ überverkauften Niveau. Dies bedeutet, dass ein spekulativ getriebener Anstieg jederzeit möglich wäre und die Wahrscheinlichkeit für einen steigenden Preis aktuell relativ hoch ist, während das Risiko für einen Preisrückgang relativ gering zu sein scheint. Bei der Positionsveränderungen der großen 4 Händler sind verdächtige Bewegungen zu beobachten, die eine Preisdrückung bei Gold am Widerstand bei 1.240 $ vermuten lassen. Der Preis fiel zur Vorwoche um 9 $ und die Spekulanten gingen 15 Tsd. Kontrakte short, was eine neutrale Entwicklung darstellt. Der CoT-Index stieg dabei auf 84 Punkte, was immer noch relativ bullisch ist.

Gold Commitment of Traders 09.11.2018

Der Terminmarkt für Gold zeigt sich neutral auf extremem Niveau.

Die einfache Darstellung zeigt, dass sich die Positionierung im bullischen grünen Bereich befindet.

Chartanalyse zu Gold in US-Dollar

Gold in US-Dollar konnte in den vergangenen Wochen zwar zwei Abwärtstrends überwinden und einen Widerstand bei 1.218 $ auch nehmen, doch scheiterte der Ausbruch bereits viermal am Widerstand bei 1.240 $. Sieht man sich die Historie der letzten Jahre an, so ist dieses Gebaren des Goldpreises sehr ungewöhnlich. In der Regel folgen starken spekulativ getriebenen Anstiegen ebenso starke spekulativ getriebenen Abschwünge. Diesmal scheint jedoch alles anders zu sein und Gold zeigt sich seit Monaten fast lethargisch. Bereits zu Jahresbeginn konnte diese ungewöhnliche Lethargie festgestellt werden, wobei wir damals deutliche Manipulationen ausmachen konnten und auch fallende Preise vorhersagten.

Es scheint, als würden sich die Spekulanten nicht trauen im Umfeld eines starken Dollars und eines immer noch starken US-Aktienmarktes auf einen steigenden Preis zu wetten. Dass die Midterm-Elections durch Trump gewonnen wurden und auf eine zweite Amtszeit hindeuten, stützt den Aktienmarkt nun wieder und Gold als sicherer Hafen wird wieder gemieden.

Charttechnisch gibt es ein weiteres Kaufsignal für Spekulanten sobald der Goldpreis über 1.240 $ ansteigen kann. Dies würde ein Anstiegspotenzial bis 1.280 $ oder gar 1.300 $ freigeben. Einen Stop Loss für kurzfristige spekulative Positionen sollte man bei 1.208 $ bzw. bei 1.192 $ platzieren.

Gold Commitment of Traders lll 09.11.2018

Gold scheiterte bereits viermal am Widerstand bei 1.240 $.

Chartanalyse zu Gold in Euro

Gold in Euro konnte in den vergangenen Wochen aufgrund der schwachen Gemeinschaftswährung, die nur noch bei 1,13 $ notiert, deutlich stärker ansteigen. Nachdem der Widerstand bei 1.040 € überschritten wurde, was wir prognostizierten, kam es auch zu dem erwarteten Anstieg bis auf über 1.090 €. Dort befindet sich das Ausbruchsniveau aus dem letzten Aufwärtstrend, weshalb dort mit Abgaben und einem erneuten Rücksetzer zu rechnen war. Preisanstiege in einem Bullenmarkt dauern oftmals länger als kurzfristige Rücksetzer.

Grundsätzlich ist angesichts des immer noch guten Terminmarktes sowie der weiteren unverantwortlich lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank weiteres Potenzial für einen Anstieg in den kommenden Wochen vorhanden. Mittelfristig auf Sicht der kommenden Monate und Jahre sind wir fest davon überzeugt, dass insbesondere der Goldpreis in Euro deutlich weiter ansteigen wird.

Gold stieg nach dem Ausbruch bis zum nächsten Widerstand bei 1.090 € an.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.