Der Goldpreis konsolidierte in der letzten Handelswoche nahe seiner wichtigen Unterstützung bei 1.800 US-Dollar bzw. 1.500 Euro je Feinunze. Sollte diese Unterstützung in den kommenden Handelstagen brechen, so dürften es einige Spekulanten mit der Angst zu tun bekommen, ihre Long-Positionen an COMEX reduzieren und somit zu einer finalen Korrektur beitragen. Der Silberpreis hält sich aktuell stärker mit 24,50 US-Dollar, was deutlich über dem Verlaufstief der letzten Wochen bei 22 US-Dollar liegt, während der Goldpreis dieses zum Wochenstart im asiatischen Handel getestet und kurzzeitig unterschritten hatte.

Die Amtseinführung von Joe Biden und die Mehrheit im Senat für die Demokraten konnten den Goldpreis nicht mehr positiv beeinflussen, was ein leichtes Warnsignal ist. Biden hat bereits eine diametral gegensätzliche Politik zu der von Donald Trump angekündigt. So will er den Mindestlohn auf 15 US-Dollar verdoppeln, was weitere Arbeitslosigkeit erzeugen wird, insbesondere unter den Niedrigqualifizierten. Weitere 1.400 US-Dollar soll jeder US-Bürger als Einmalzahlung erhalten, nachdem kürzlich erst Schecks in Höhe von 600 US-Dollar genehmigt wurden. Dieses frisch gedruckte Zentralbankgeld wird sofort inflationswirksam werden und die Konsumentenpreise schon in naher Zukunft ansteigen. Die US-Verbraucherpreise in den USA kletterten im Dezember bereits auf 1,4 % und lagen damit höher als es die Marktteilnehmer erwartet hatten.

Dashboards 18.01.2021

Die Zinsen ziehen inflationsinduziert an, was kurioserweise die Edelmetalle unter Druck bringt

Biden wird in Zukunft einen Teil der Steuersenkungen von Trump rückgängig machen müssen, um die neuen Ausgabenprogramme finanzieren zu können. Auch dies wird der amerikanischen Wirtschaft schaden und deren Wettbewerbsfähigkeit mindern, was eine Erholung der US-Wirtschaft verlangsamen wird. Die Umverteilung von Geld, das man zuerst dem Steuerzahler und Sparer über direkte und indirekte Steuern wie beispielsweise die Inflationssteuer nehmen muss, bringt kein zusätzliches Wachstum, noch hilft es der Wirtschaft in irgendeiner Weise. Die Krise verschärft sich dadurch nur, da der Wirtschaft Mittel zum Wiederaufbau genommen werden. Während gerade die Ärmsten, sowie Rentner und Pensionäre steigenden Konsumentenpreisen gegenüberstehen, weshalb sich die Kluft zwischen Arm und Reich noch deutlich vergrößern wird, durch die vermeintliche Wohlfahrtspolitik der Harris/ Biden Administration.

Hierzulande werden neuerliche Lockdowns weiter Unternehmen in den Bankrott treiben und eine deflationäre Kreditkontraktion durch einen massiven Anstieg fauler Kredite erzwingen. Die Staaten werden mit weiteren Schulden und die Notenbanken mit dem Aufkauf dieser reagieren, was zu einer historisch schnellen Entwertung der Gemeinschaftswährung führen wird. Dieser Prozess steht erst am Anfang und jeder sollte sich mit dem Kauf von Edelmetallen gegen diese Entwicklung absichern.

Gesamtzahl gemeldeter Intensivbetten 18.01.2021

Die Anzahl der Intensivbetten liegt auf dem gleichen Niveau wie im Juli und dennoch werden die Lockdown-Maßnahmen verschärft

Europäische Zentralbank hat den Kryptowährungen den Kampf angesagt

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat in einem Interview angekündigt, dass man versuchen werde den Bitcoin weltweit zu regulieren. „Es muss eine Regelung geben“ und dies auf globaler Ebene geschehen, sagte sie. „Denn wenn es ein Schlupfloch gibt, so wird dieses Schlupfloch genutzt“, fügte Lagarde hinzu. Der Bitcoin sei ein hochspekulatives Anlageobjekt, bei dem es „einige komische Geschäfte und einige interessante und total verwerfliche Geldwäsche-Aktivitäten“ gegeben habe.

Nur Gold und Silber sind Geld des freien Marktes und künftig womöglich auch einige Kryptowährungen, sollten sich diese als Zahlungsmittel bewähren können. Es ist nur logisch, dass die Notenbanken ihr Monopol auf die Schaffung von Geld aus dem Nichts, sowie die Kontrolle über die Finanzmärkte, nicht aufgeben werden. Im Gegenteil werden sie alle Mittel einsetzen, um eine Konkurrenz zu ihrem verwerflichen Geschäftsmodell zu unterbinden. Der Euro und der US-Dollar sind staatliche Fiat-Währungen, die so schlecht sind, dass sie nur mit der Androhung von Gewalt am Markt Bestand haben können. Ohne den Staat und sein Gewaltmonopol würden der Fiat-Dollar sowie der Fiat-Euro schnell dahin verschwinden, woher sie kamen – im Nichts.

Der neuerliche Anstieg des Bitcoins auf ein neues Allzeithoch bei 42.000 US-Dollar, sowie die wachsende Akzeptanz von großen Investoren und Fonds, die in den Kryptomarkt investieren, scheint die Notenbanken nun zu einer Intervention zu zwingen. Es ist zwar richtig, dass die dezentralen Kryptowährungen nicht verboten werden können, doch kann der legale Zugang und die Nutzung derer kriminalisiert werden, womit es dennoch möglich ist, Kryptowährungen zurück in eine Nische zu verbannen. Dies könnte die Blase am Kryptomarkt zum Platzen bringen und die Investitionen der Besitzer vernichten. Kryptowährungen, wie der Bitcoin, sind hochvolatil und können in Zukunft auch völlig wertlos werden. Für Spekulanten, die mit einem Bruchteil des Vermögens in diesem Markt zocken, bietet diese ebenso große Chancen wie auch Risiken. Eine Konkurrenz, zu dem seit 5.000 Jahren bewährten sicheren Hafen von Gold und Silber, sind die Kryptowährungen jedoch nicht. Sie sind sicherlich eine Konkurrenz zu dem Bankensystem, weshalb Gold und Kryptowährungen sich gut ergänzen.

Dashboard Kryptowährungen 18.01.2021

Die Kryptowährungen konnten zuletzt stark ansteigen – die EZB hat ihnen den Kampf angesagt

Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics, sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.