Der Gold- und der Silberpreis legten in der vergangenen Handelswoche wieder einmal deutlich zu und die Rallye der monetären Edelmetalle scheint diesmal kein Ende nehmen zu wollen. Am Dienstagmittag, den 20.08.2019, erreichte der Goldpreis in Euro wieder sein Allzeithoch und verfehlte dieses mit 1.377 € je Feinunze nur um 10 €. Gold in US-Dollar erreichte immerhin 1.528 $, wobei hier das Allzeithoch noch nicht in Greifweite ist.

Noch vor zwei Monaten begründete EZB-Chef Mario Draghi weitere monetäre Lockerungen in der Geldpolitik damit, dass die Inflation in der EWU zu niedrig sei. Zwei Monate später erreicht der Goldpreis in Euro wieder sein Allzeithoch, wobei der Goldpreis in Euro seit September vergangenen Jahres um 35 % angestiegen ist. Die Inflationsrate in der EU ist weitaus höher, als Draghi konstatieren will, doch die Lüge hat Methode, denn nur so lassen sich die Ersparnisse der Bürger über die Finanzielle Repression stehlen. Man gaukelt eine niedrige Inflationsrate vor, während man über eine reale Geldentwertung von etwa 8 % die Ersparnisse der Europäer enteignet.

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Zwei Monate nachdem Draghi mahnte, die Inflation wäre zu niedrig, erreicht der Goldpreis in Euro wieder sein Allzeithoch.

Selbst nach den offiziellen Statistiken erhält man mittlerweile in Deutschland für 30-jährige Anleihen nur noch eine Negativrendite, die weitaus höher ausfallen würde, wenn man sie mit der realen Teuerung berechnen würde. Es gibt keine sicheren Häfen mehr, weshalb immer mehr Investoren den sicheren Hafen der stärksten Weltwährung „Gold“ suchen.

Womöglich hätte der Goldpreis in Euro vergangenen Dienstag gar ein neues Allzeithoch erklommen, wenn nicht zwei schlechte Meldungen die Spekulanten in Panik versetzt und zu einem Abverkauf bei Gold und Silber geführt hätten.

Gegen Mittag wurde der steile Aufwärtstrend des Goldpreises gebrochen und die US-Statistikbehörde veröffentlichte für den vergangenen Monat eine hohe Teuerungsrate in den USA. So stiegen die Verbraucherpreise im Monat Juli anstatt der erwarteten 0,2 % um starke 0,3 %, was auf Jahressicht einer Teuerung von 1,8 % anstatt der erwarteten 1,7 % entspricht. Die Kerninflationsrate ohne Lebensmittel und Energie stieg mit 0,3 % zum Vormonat, ebenfalls stärker als man am Markt erwartet hatte, was dem stärksten Anstieg seit 2001 bei der Kerninflation entspricht.

Man sollte meinen, dass die Märkte mit einem steigenden Goldpreis auf eine hohe Inflation reagieren, doch wie die Lemminge folgen die Spekulanten der Logik, dass eine höhere Inflationsrate die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung senkt, weshalb sie Gold kurzfristig verkauften.

Kurz darauf twitterte Donald Trump wieder und schickte damit erneut die Märkte auf Achterbahnfahrt. Aus dem Nichts twitterte er, dass man die Zölle gegen China von September auf irgendwann im Dezember verlegen wird und, dass er hoffe, dass China bei den Verhandlungen einlenken werde. Der Grund für den letzten Anstieg des Goldpreises um 130 $ waren die geplanten Zölle in Höhe von 10 % auf Importe aus China ab 1. September. Dieser Faktor, der den Goldpreis getrieben hatte, fiel von einer Sekunde auf die andere plötzlich einfach wieder weg. Dadurch erlebte der Goldpreis den ersten großen Long Drop seit Monaten mit einem Minus von über 50 $. Später im Handelsverlauf konnte sich der Goldpreis wieder erholen und ging mit 1.513 $ ins Wochenende. Trump hat von einer Sekunde auf die andere dem Goldpreis den Boden unter den Füßen weg getwittert.

Die Chinesen haben für den Rückzug von Donald Trump nichts geboten und Trump hat diesen Schritt einseitig getan, da er weiß, dass diese Zölle der USA schaden. Trump hat sich dadurch in eine denkbar schlechte Verhandlungsposition gebracht und warum sollten die Chinesen jetzt Agrarprodukte kaufen, wenn sie es davor schon nicht getan haben? Trump hat geblufft und damit an Glaubwürdigkeit gegenüber den Chinesen verloren. Man wird ihm jetzt nicht mehr glauben, wenn er wieder mit neuen Zöllen droht, die damit endgültig vom Tisch sein dürften.

Nachdem Trump in den letzten Wochen den Goldpreis nach oben twitterte, hatte er vergangene Woche den Goldpreis nach unten getwittert. Für Spekulanten und Investoren sind Trumps Äußerungen, die er später wieder zurücknimmt, störende unvorhersehbare schwarze Schwäne, die mittlerweile mit Regelmäßigkeit die Finanzmärkte treffen und für Turbulenzen sorgen. Diesmal hat er vermutlich eine überfällige Korrektur des historisch starken Preisanstiegs beim Gold eingeleitet. Langfristig sind wir sehr bullisch und Draghi sowie Trump wollen schwächere Währungen. Die selbst offiziell steigende Teuerung bei gleichzeitig immer schlechterer Konjunktur sowie deutlichen Anzeichen von Rezession sind die Bestätigung für die Deflation, die wir bereits vor Jahren prognostiziert haben. In dieser Zeit werden die Anleihemärkte und die Standardaktienmärkte real massiv einbrechen, während Gold und Silber haussieren und real steigen werden. Die Rallye hat im Februar bereits begonnen und steckt noch in den Kinderschuhen – sie geht erst los und wir empfehlen Ihnen dabei zu sein und ebenfalls diese möglichen Gewinne mit Gold und Silber zu machen!

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.