Terminmarkt: CoT-Report vom 08.10.2021
Der neueste CoT-Report zeigt einen Preisanstieg zur Vorwoche um 27 US-Dollar, während die Position der Spekulanten um 13 Tsd. Kontrakte Netto-Long ausgebaut wurde. Die Veränderung ist zur Vorwoche und zur Vor-Vorwoche neutral. Es zeigt sich keine Stärke.
Die Netto-Shortposition der Big 4 reduzierte sich von 12 auf 14 Tage der Weltproduktion und die der Big 8 reduzierte sich von 26 auf 30 Tage. Es könnte daher sein, dass etwas auf den Preis gedrückt wurde. Die Position der Big 4 wurde wieder auf das Niveau der Vorwoche angehoben. Berücksichtigt man dies, kann man von einem leichten Defizit am physischen Markt ausgehen. Der Terminmarkt ist so gut bereinigt, wie zuletzt vor über zwei Jahren, was grundsätzlich bullisch ist in einem QE-Umfeld und ausreichend wäre für eine Trendumkehr.
Auch wenn die Bereinigung für ein QE-Umfeld ausreichend wäre, so gibt es immer noch genügend Bereinigungspotenzial, wenn exogene Faktoren, wie ein Tapering, auf den Preis drücken.
Die Terminmarktdaten für Gold sind weiterhin im neutralen Bereich
Die BIG4 hatten in den letzten Monaten ihre Nettoposition abgebaut. Dies ist einerseits gut, doch zeigt es auch Schwäche am Goldmarkt
Nach dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend Ende August, nach der dovishen Rede von Jerome Powell zum Jackson Hole Symposium, konnte der Goldpreis nicht weiter überzeugen. Trotz stark steigender Konsumentenpreise hängt die drohende Ankündigung eines Taperings weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Goldmarkt. Es finden sich aktuell wenig Käufer, da die Bullen fürchten, bei einem Tapering mit einem Einbruch des Goldpreises unter die Räder zu geraten. So ist es gut möglich, dass Investoren und Spekulanten die Ankündigung eines Taperings abwarten werden, bevor sie als Goldkäufer auftreten und die Goldhausse in die nächste Phase starten kann. Sollte sich die US-Notenbank bis zur Dezember-Sitzung mit der Ankündigung gedulden, so stünde dem Goldmarkt bis dahin noch einmal eine kurze Streckfolter mit einem volatil seitwärts verlaufenden Preis bevor.
Die Korrektur befindet sich jedoch bereits in ihrer Endphase und der Goldmarkt bildet aktuell einen Boden aus, worauf im nächsten Jahr mit einem deutlichen Preisanstieg jenseits der 2.000 US-Dollar-Marke zu rechnen ist. Das Sentiment ist mittlerweile extrem bärisch, was die CoT-Daten nicht so ganz widerspiegeln. Interessant ist, dass die CoT-Daten für Silber, Platin und Palladium bereits im Kaufbereich sind und Platin sowie Palladium letzte Woche eine Trendwende vollzogen haben.
Kurzfristig muss der Goldpreis in dieser Woche den Widerstand bei 1.760 US-Dollar erneut überwinden und dann das Hoch der letzten Woche mit Preisen über 1.780 US-Dollar rausnehmen. Ein Short-Squeeze könnte dann die Folge sein.
Rutscht der Goldpreis hingegen unter 1.745 US-Dollar, so droht ein Abverkauf auf die Unterstützung bei 1.680 US-Dollar. Da diese Unterstützung jedoch bereits zum vierten Mal getestet wird, ist bei einem erneuten Test ein Einbruch darunter wahrscheinlich. Sollte es infolgedessen zu einem Abverkauf kommen, sehen wir bei 1.600 US-Dollar ein sehr gutes mittelfristiges antizyklisches Kaufsetup mit einem hohen sehr guten Chance-Risiko-Verhältnis!
Der Goldpreis handelt wieder unter dem Widerstand bei 1.760 US-Dollar
Der Tageschart zeigt, dass der übergeordnete Abwärtstrend noch intakt ist. Aus Sicht der Notenbanker bietet es sich an, den Goldpreis im Vorfeld des Taperings zu drücken und Spekulanten noch einmal aus dem Markt zu schütteln, um das bullische Sentiment zu zerstören. Ein Schlusskurs unterhalb der Unterstützung bei 1.680 US-Dollar könnte diese gewünschte Liquidationswelle auslösen und eine Verkaufspanik mit entsprechenden Schlagzeilen in der Presse nach sich ziehen. Derartige negative Schlagzeilen zum Goldmarkt sind erwünscht, da sie weitere potenzielle Investoren von einem Investment in Gold abhalten.
Der übergeordnete langfristige Abwärtstrend ist noch intakt
Der langfristige Abwärtstrend bei Gold in Euro wurde bereits im Mai des letzten Jahres gebrochen. Seitdem konsolidiert der Goldpreis in Euro an einer neuen Unterstützung bei 1.480 Euro. Würde diese Unterstützung brechen, so wäre ein erneuter Test des Tiefs bei 1.420 Euro wahrscheinlich.
Dennoch sieht das charttechnische Muster eigentlich konstruktiv aus. Ein erneutes prozyklisches Kaufsignal gibt es, sobald der Goldpreis den blauen Abwärtstrend mit Schlusskursen über 1.545 Euro überwunden hat. Antizyklisch bietet sich bei 1.420 Euro eine sehr gute Kaufchance.
Seit dem Bruch des Abwärtstrends konsolidiert der Goldpreis auf hohem Niveau