Die Corona-Pandemie hat das gigantische Schuldenhaus USA an den Rand des Kollapses gebracht. Daher muss die Fed nun jedermann und alles retten. Dabei reicht unbegrenztes Gelddrucken allerdings nicht aus, weshalb sie nun noch einen Schritt weitergeht. Umso mehr spiegelt der Kurssprung des Goldpreises auf Sieben-Jahres-Hochs die immer schnellere Entwertung der Fiat-Währung Dollar wider.
Die kräftige Erholung bei DAX und S&P 500 ist in der vergangenen Woche weitergegangen, allerdings wird dadurch die gigantische Blase an den Aktienmärkten diesseits und jenseits des Atlantiks immer größer. Für die Rally ist neben den nicht mehr so stark steigenden Infizierten-Zahlen in Italien und Spanien, die Hoffnung auf eine baldige Lockerung der Ausgehbeschränkungen macht, vor allem die US-Notenbank verantwortlich.
Am vergangenen Donnerstag, den 9. April 2020, hat sie einmal mehr für einen Paukenschlag gesorgt, was nicht nur die Aktienmärkte, sondern auch den Goldpreis kräftig nach oben getrieben hat. Damit hat er gegenüber Ende 2019 um stattliche 13 Prozent zugelegt und notiert mit Kursen von rund 1.720 Dollar je Unze auf dem höchsten Niveau seit Ende November 2012. Dank der US-Notenbank sollte das allerdings noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Fed kauft Ramschanleihen
So hat die Fed ein neues Rettungsprogramm angekündigt, mit dem horrende 2,3 Billionen Dollar an Kredite in die Wirtschaft gepumpt werden sollen – das sind mehr als zehn Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung. Dazu gehören ein Kreditprogramm von bis zu 600 Mrd. Dollar für kleinere und mittlere Unternehmen, sowie eines von bis zu 500 Mrd. Dollar für Städte, Gemeinden und Bundesstaaten. Die Fed „löst“ also einmal mehr die Probleme der hochverschuldeten US-Wirtschaft mit noch mehr Schulden – Wahnsinn!
Zudem hat die Fed angekündigt, dass sie als Teil des neuen 2,3 Billionen Dollar schweren Programms künftig auch High Yield-Anleihen kaufen wird. Dass es genauso kommen würde, hatte ich in dem Beitrag „Fed kündigt unbegrenztes QE-Gelddrucken an“ geschrieben. Was ist der Hintergrund?
Wegen der Corona-Pandemie stehen viele hochverschuldete US-Unternehmen mit dem Rücken zur Wand, woraufhin die Ratingagenturen zuletzt zahlreiche Anleihen aus dem Bereich Investment Grade, also Papiere mit guter Bonität, in den Bereich High Yield-Anleihen (Ramschanleihen) abgestuft haben, wodurch die Unternehmen zu sogenannten „Fallen Angels“ (Gefallene Engel) geworden sind.
Dadurch sind die ohnehin hohen Zinsen von mehr als 10 Prozent im 1,3 Billionen Dollar schweren High Yield-Bereich noch weiter nach oben geschossen, was die Fed auf keinen Fall zulassen konnte. Denn wenn diese Firmen keine neuen Kredite mehr bekommen könnten oder nur noch zu sehr hohen Zinsen, bringt das das gigantische Schuldenhaus USA extrem in die Bredouille.
Neben Ramschanleihen wird die Fed künftig auch High Yield-ETFs kaufen, also börsengehandelte Fonds, die Ramschanleihen enthalten, woraufhin die Zinsen zuletzt kräftig gesunken sind. Dafür hat bereits die Ankündigung der Fed gesorgt.
Fed verstaatlicht den Anleihenmarkt
Die Maßnahmen der Fed werden damit immer aggressiver und umfangreicher. Neben unbegrenztem Gelddrucken, also dem massiven Kauf von Staats- and Hypothekenanleihen von derzeit insgesamt 225 Mrd. Dollar pro Woche, kauft die Fed seit Kurzem auch Investment Grade-Anleihen und nun auch High Yield-Anleihen. Damit hat die US-Notenbank den Anleihenmarkt quasi verstaatlicht – es gibt damit keinen „freien Markt“ mehr.
Die Zinsen für die jeweiligen Anleihen liegen da, wo die Fed die Zinsen mit ihren Käufen hintreibt, womit sich die Kurse allerdings immer weiter von den kollabierenden Fundamentaldaten entfernen. Damit wird die größte Blase aller Zeiten am US-Anleihenmarkt immer gigantischer. Aber offenbar kann die Fed nur so einen noch größeren Einbruch der angeblich so „starken“ US-Wirtschaft verhindern.
US-Wirtschaft schrumpft dramatisch
Zur Erinnerung: Etliche Experten sagen vorher, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 6 Prozent einbrechen dürfte, das wäre der größte Rückgang seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren. Während der Schuldenkrise lag das Minus im Jahr 2009 bei „nur“ 2,5 Prozent.
Wie sehr die Wirtschaft derzeit eingebrochen ist, signalisieren die jüngsten Zahlen vom Arbeitsmarkt unmissverständlich. Zwar sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche gegenüber dem Rekord der Vorwoche auf 6,6 Mio. leicht gesunken. Damit haben allerdings innerhalb von nur drei Wochen 16,8 Mio. Amerikaner einen Erstantrag gestellt – eine Horrorzahl!
Laut den Schätzungen der Experten würde dadurch die Arbeitslosenquote im April auf rund 14 Prozent explodieren, womit sie über dem Nachkriegsrekord von 10,8 Prozent aus dem Jahr 1982 liegen würde. Dass die Quote in den nächsten Monaten weiter kräftig steigen dürfte, sollte niemanden überraschen.
Gigantischstes Gelddrucken aller Zeiten
Die Folgen der massiven Eingriffe der Fed spiegelt ihre Bilanzsumme klar wider. Sie ist innerhalb von nur vier Wochen um horrende 1,8 Billionen auf den Rekord von 6,1 Billionen explodiert. Das ist das mit weitem Abstand gigantischste Gelddrucken aller Zeiten.
Damit entwertet die Fed die Fiat-Währung Dollar aber immer schneller. Je mehr es von ihm gibt, umso weniger Wert oder Kaufkraft hat jeder einzelne von ihnen, weshalb der Goldpreis bei jeder neuen Ankündigung der Fed noch oben hüpft. Daher sollte es in den nächsten Monaten zügig in Richtung des Rekordhochs vom August 2011 bei knapp über 1.900 Dollar je Unze gehen.
Zumal es vielen Investoren immer klarer wird, dass es aus der gigantischen Gelddruckorgie aller Zeiten keine Umkehr gibt, weil ansonsten die US-Wirtschaft sehr schnell kollabieren würde. Allerdings wird sie immer krisenanfälliger, weil die Schulden nicht nur nominell, sondern auch im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung auf immer neue Rekordhochs steigen.
Wer die Entwicklung in den USA beobachtet, dem dürfte zudem schnell klar werden, wie es künftig in der Eurozone laufen sollte: Ein ähnlich gigantisches Gelddrucken wie in den USA. Zumal die EZB zuletzt den Finanzministern der Euro-Länder gesagt hat, dass sie Fiskalprogramme von bis zu 1,5 Billionen Euro brauchen dürften, um die Folgen der Corona-Pandemie zu bewältigen. Dabei laufen die deutschen Steuerzahler immer größere Gefahr für die Schulden der hochverschuldeten Länder, wie Italien, Spanien, Frankreich und Griechenland, geradestehen zu müssen.
Wie ich in den vergangenen Quartalen wiederholt geschrieben habe, sind die Perspektiven für Gold besser denn je und werden zudem von Tag zu Tag besser. Nur durch immer gigantischeres Gelddrucken können EZB und Fed ein Platzen der riesigen Schuldenblasen diesseits und jenseits des Atlantiks verhindern, wobei die Wahrscheinlichkeit dramatisch steigt, dass auch die Fed schlussendlich Strafzinsen einführen dürfte. Umso wichtiger ist, dass Sie sich gegen diesen Irrwitz der Notenbanken schützen und dazu Ihre Bestände an physischem Gold weiter deutlich aufstocken.