Der Goldpreis startete in das neue Jahr mit einem neuen Allzeithoch bei 2.637 Euro je Feinunze, nachdem der Euro zum US-Dollar auf 1,018 US-Dollar, und somit fast auf die Parität, gefallen war. Diesen dramatischen Einbruch des Euro hatte ich in den letzten Monaten bereits prognostiziert und zuletzt auch bei 1,12 US-Dollar und 1,10 US-Dollar je Euro meinen Premium-Abonnenten ein Verkaufssignal gegeben. Dieser Short-Trade auf die Parität des Euro zum US-Dollar war einer meiner meist empfohlenen und stets wiederholten Trades im letzten Jahr.

Diametral gegensätzlich empfahl ich den US-Dollar bei 100 Punkten zu kaufen, wobei ich eine Rallye auf 114 Punkte in 2025 für wahrscheinlich hielt, während das Sentiment zu diesem Zeitpunkt historisch bärisch für den US-Dollar war. Zu Wochenbeginn stieg der USD-Index auf über 110 Punkte an, womit der Großteil dieser Entwicklung bereits abgearbeitet wurde. Angesichts dieser Dollarstärke halten sich der Gold- und Silberpreis bisher extrem stark, wobei der Goldpreis in US-Dollar zum Ende der letzten Woche mit 2.700 US-Dollar nicht weit von seinem Allzeithoch bei fast 2.800 US-Dollar handelte.

Der US-Dollar stieg seit Ende September wie eine Rakete an von 100 auf 110 Punkte

Der US-Dollar stieg seit Ende September wie eine Rakete an von 100 auf 110 Punkte

Normalerweise gibt es eine hohe negative Korrelation des US-Dollars zum Goldpreis bzw. diametral gegensätzlich eine hohe positive Korrelation des Euro zum Goldpreis in US-Dollar. Diesmal entzog sich der Goldpreis jedoch völlig dem Sog der starken Dollarrallye und konnte zuletzt sogar bis auf 2.700 US-Dollar ansteigen. Es wäre wahrscheinlicher gewesen, dass der Goldpreis in diesem Umfeld der Dollarstärke und steigender Marktzinsen erneut das Tief bei 2.500 US-Dollar testet oder gar unterschreiten würde anstatt anzusteigen. Selbst der Terminmarkt konnte sich zuletzt etwas bereinigen, was eine starke fundamentale Nachfrage belegt.

Ich vermute daher, die verdeckten physischen Käufe am OTC-Markt gehen aktuell unvermindert weiter, was die künftigen Reporte des World Gold Councils in den nächsten Monaten belegen könnten. Die Nachfrage nach physischem Gold war zum Jahresende bis ins neue Jahr hinein bisher zumindest unvermindert stark. Es besteht die Möglichkeit, dass die Dollarstärke den Goldpreis mit einer Zeitverzögerung trifft, weshalb man den kurzfristigen Aufwärtstrend bei 2.600 US-Dollar im Auge behalten sollte – ein Durchbruch dieses Trends würde einen weiteren Preisrutsch auf unter 2.500 US-Dollar nach sich ziehen.

Trotz der Dollarrallye und des Einbruchs des Euro hielt sich der Goldpreis in US-Dollar stark

Trotz der Dollarrallye und des Einbruchs des Euro hielt sich der Goldpreis in US-Dollar stark

Dem Einbruch des Euro folgte gar ein Ausbruch des Goldpreises in Euro über den Widerstand bei 2.600 Euro. Hier bleibt es abzuwarten, ob dieser Ausbruch nachhaltig ist. Ein Rückfall unter 2.600 Euro wäre ein erstes Indiz für eine erneute Korrektur des Goldpreises, doch solange der Preis darüber handelt, bleibt das Chartbild für Gold in Euro bullisch.

Die Euroschwäche sorgte für einen Ausbruch des Goldpreises in Euro über den Widerstand bei 2.600 US-Dollar

Die Euroschwäche sorgte für einen Ausbruch des Goldpreises in Euro über den Widerstand bei 2.600 US-Dollar

Zusammenfassung

Gold verzeichnete 2024 einen beeindruckenden Preisanstieg von 25,5 %, getrieben durch eine hohe Nachfrage von Zentralbanken und Investoren, die sich gegen eine Abwertung der Fiat-Währungen absichern möchten. Diese Entwicklung war bemerkenswert, da sie trotz steigender Renditen, eines starken US-Dollars, abnehmender Liquidität und schrumpfenden Zentralbankbilanzen, ein Fehlen von Krisenherden, sowie haussierender Aktien- und Kryptomärkte stattfand. Der Goldpreis zeigte dabei ein neues Verhalten, wobei alle alten Korrelationen und Muster, die Jahrzehnte galten, ihre Gültigkeit verloren.

Die Prognose für 2025 bleibt positiv, wobei ein potenzieller Rücksetzer auf 2.400 US-Dollar – 2.450 US-Dollar im Rahmen einer gesunden Marktkorrektur läge, was als Kaufgelegenheit gesehen werden sollte. Ein Anstieg über 3.000 US-Dollar ist möglich, allerdings nach dem Rekordjahr 2024 nur dann, wenn die Notenbanken weitere Liquidität ins Geldsystem pumpen. Risiken für den Goldpreis bestehen, wenn die Renditen weiter steigen, die Liquidität abnimmt und es womöglich zu einer kurzzeitig deflationären Rezession kommt.

Gold bleibt ein Kauf aufgrund gestiegener Zentralbankkäufe, geopolitischer Spannungen und der unsicheren US-Schuldenlage, sowie der schlechten Aussichten für die europäische Volkswirtschaften.

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.