CoT-Daten für Palladium vom 6. Oktober:

Der neueste Terminmarktreport zeigte wieder Schwäche zur Vorwoche und deutliche Schwäche zum Vormonat. Das Überangebot am physischen Markt hält noch immer an, trotz des bereits niedrigen Preises. Da Palladium primär nur industrielle Verwendung findet, können die niedrigen Preise die Nachfrage nicht derart stark anfachen, um das Überangebot zu kompensieren. Auch wenn der Markt historisch überverkauft ist, so zeugt die Schwäche in den Terminmarktdaten von einem persistenten Überangebot, was zur Vorsicht mahnt.

Mit einem CoT-Index von 92 Punkten ist Palladium zwar überverkauft, doch zeigt sich Schwäche in den Daten

Technische Chartanalyse

Der langfristige Abwärtstrend am Palladiummarkt ist noch immer intakt. Nach dem Test der Unterstützung bei 1.000 US-Dollar wäre eine Stabilisierung auf diesem Preisniveau denkbar, doch dürfte diese nur kurzfristiger Natur sein. Erst dann, wenn der gesamte Edelmetallsektor inklusive des Goldpreises überverkauft wäre nach einer Rezession gäbe es ein gutes Setup, um auf eine temporäre Erholung des Palladiumpreises zu wetten. Solange der Abwärtstrend noch intakt ist, sollte man eine Long-Position kurzfristig meiden.

Da sich das wirtschaftliche Umfeld eintrübt, sollte man erst eine Bereinigung am gesamten Edelmetallmarkt abwarten, bevor man bedenkenlos im Swing-Trading auf Sicht mehrerer Wochen oder Monate mit einem guten CRV erneut auf einen Anstieg des Palladiumpreises wetten kann. Im Falle einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten, wäre es möglich, dass der Palladiumpreis nochmals stark einbricht, weshalb man mindestens eine Änderung in der Geldpolitik als Reaktion auf eine Rezession abwarten sollte, bevor man in Palladium investiert.

Erstmals seit 2018 ist der Palladiumpreis wieder unter 1.000 US-Dollar gefallen

Langfristige Analyse

Die sinkende Nachfrage durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge sowie das wachsende Angebot durch den Anstieg des Sekundärangebots aus dem Recycling von Katalysatoren könnten zu einem Überschuss von 300 Tsd. Unzen im nächsten Jahr 2024 sorgen, weshalb der Verkaufsdruck am Palladiummarkt anhalten könnte.

Der Markt wird zusätzlich durch hohe Lagerbestände bei Herstellern und Verarbeitern belastet. Die Beratungsfirma Metals Focus prognostizierte für das Jahr 2023 Palladiumvorräte von etwa 11,64 Millionen Unzen, verglichen mit 12,35 Millionen Unzen im Jahr 2022 und 12,89 Millionen Unzen im Jahr 2021, was auf ein reichliches Angebot hindeutet.

Sollten sich Angebot und Nachfrage über einige Wochen oder Monate hinweg stabilisieren, dann wäre nach dem Bruch des Abwärtstrends mit einer technischen Erholung zu rechnen, da der Terminmarkt heillos überverkauft ist und die Spekulanten noch nie zuvor eine so große Short-Position hielten. Bis dahin gibt es jedoch keinen Grund in das fallende Messer zugreifen. Die nächsten technischen Unterstützungsmarken liegen bei 850 US-Dollar und bei 570 US-Dollar, die in einer Rezession im Rahmen eines Nachfrageschocks durchaus erreicht werden könnten.

Der Abwärtstrend ist intakt und die nächsten Unterstützungen liegen erst bei 850 US-Dollar und bei 570 US-Dollar

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Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.