Liebe Leser,
schon Ende der 1990er Jahre haben Roland Leuschel und ich die vom damaligen Fed-Präsidenten Alan Greenspan vorgenommenen geldpolitischen Weichenstellungen scharf kritisiert und auf die negativen Folgen dieser Politik hingewiesen.
Zu dieser Zeit feierte die Presse Greenspan noch wie einen Popstar. Entsprechend unpopulär waren unsere Analysen. In unserem 2003 erschienenen Buch „Das Greenspan Dossier“ haben wir die Ergebnisse unserer Analysen in komprimierter Form einem breiten Publikum vorgelegt und wurden dafür unter anderem in der Financial Times hart attackiert.
Seither ist viel geschehen und wir haben in unserer Arbeit nicht nachgelassen, die schädlichen Wirkungen der ultralaxen Geldpolitik der vergangenen Jahre herauszuarbeiten.
So warnten wir unsere Leser im Sommer 2007 vor der weltweiten Rezession und Finanzkrise, die sich in unseren Prognosemodellen immer deutlicher abzeichneten. Wir erkannten die Immobilienblase in den USA und einigen europäischen Ländern, deren Vorhandensein von den Zentralbanken vehement geleugnet wurde.
Die Krise des Jahres 2008 war nur das Vorspiel
Wir schrieben über die verheerenden Folgen, die das Platzen dieser Spekulationsblase für das Finanzsystem und die Realwirtschaft haben würde. So prognostizierten wir nicht nur fallende Immobilienpreise und eine Wirtschaftskrise, sondern auch eine Aktienbaisse und Bankenpleiten in den USA und Europa.
Unseren Lesern empfahlen wir damals sogar, den Banken vorsichtshalber das Vertrauen zu entziehen und liquide Mittel in Staatsanleihen oder die Tagesanleihen des Bundes umzuschichten.
Den Rest der Geschichte kennen Sie: Die Rezession begann im Dezember 2007 und Ende 2008 bzw. Anfang 2009 stand das Finanzsystem unmittelbar vor dem Zusammenbruch. Die Aktienkurse fielen weltweit um mehr als 60 Prozent und die Immobilienpreise in den USA sowie einigen europäischen Ländern, darunter Spanien, Portugal und Irland, waren ebenfalls im freien Fall.
Der dadurch entstandene Abschreibungsbedarf auf faule Hypothekenkredite sorgte dafür, dass die meisten Großbanken Europas und der USA de facto pleite waren.
Es folgten groß angelegte Bankenrettungen und in den USA wurden im März 2009 die Bilanzierungsvorschriften der Banken (mark-to-market accounting rule FAS 157) aufgeweicht, damit diese ihre Verluste nicht mehr ausweisen mussten. Seither sind Banken zu unberechenbaren Blackboxes verkommen, deren Risiken von externen Beobachtern nicht mehr analysiert oder eingeschätzt werden können.
Zentralbanken sind zahnlose Tiger
Wie in jedem Abschwung hatten die Zentralbanken schon im Vorfeld dieser dramatischen Zuspitzung mit drastischen Zinssenkungen reagiert. Darüber hinaus begannen sie unter der Führung des damaligen Fed-Präsidenten Ben Bernanke damit, in gigantischem Umfang Staatsanleihen und Hypothekenkredite, später auch Unternehmensanleihen, mit speziell zu diesem Zweck geschaffenem Geld zu kaufen.
Diese von Anfang an höchst umstrittenen unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen (unconventional monetary policy measures), wie Bernanke sie nannte, wurden der Öffentlichkeit ausdrücklich als kurzfristige Notfallmaßnahmen verkauft.
Die erhofften realwirtschaftlichen Ergebnisse wurden damit jedoch nicht erzielt. Der anschließende Aufschwung war extrem schwach und so fragil, dass die Zentralbanken immer wieder neues geldpolitisches Öl ins Feuer gossen, um es wenigstens am Glimmen zu halten. Dennoch wurde diese Politik nicht als gescheiterter Versuch ad acta gelegt, sondern sie wurde zu einem jahrelangen Dauerzustand.
Die nächste große Krise steht bevor
Inzwischen werden diese Notfallmaßnahmen von den Zentralbankern sogar als normales geldpolitisches Instrument bezeichnet. Sie gelten weltweit als geldpolitischer Standard.
Im Frühjahr 2009, auf dem Höhepunkt der Krise, wurde es für kurze Zeit salonfähig, die weltweite Überschuldung und die ihr zugrunde liegende laxe Geldpolitik der Zentralbanken als die eigentliche Ursache der verheerenden Entwicklungen beim Namen zu nennen, sogar in den Massenmedien.
Diese für den hochverschuldeten Staat und seine Notenbanken sehr unbequeme Wahrheit wurde aber schnell wieder unter den Teppich gekehrt.
Anstatt die Schuldenlast zu reduzieren und die Zentralbanken zu einer Rückkehr zu einer wenigstens halbwegs seriösen Geldpolitik zu zwingen, ist seither das genaue Gegenteil geschehen: Weltweit hat die Gesamtverschuldung von Staat, Wirtschaft und privaten Haushalten um gut 40 Prozent zugenommen. Ermöglicht wurde dies durch eine ultralaxe Geldpolitik der Zentralbanken.
Jetzt deutet alles darauf hin, dass die nächste Krise bevorsteht. Sie wird wahrscheinlich noch heftiger ausfallen als in den Jahren 2007 bis 2009, weil die Ungleichgewichte und Fehlentwicklungen noch größer sind als damals.
Diese ganzen Analysen haben wir jetzt in unserem neuen Buch „Die Wohlstandsvernichter – Wie Sie trotz Nullzins, Geldentwertung und Staatspleiten Ihr Vermögen erhalten“ zusammengefasst.
Die Zeit ist jetzt hoffentlich reif
Wir haben den Eindruck, dass die Zeit für diese radikale Zentralbankkritik nun endlich gekommen ist. Schließlich haben die kritischen Stimmen in letzter Zeit deutlich zugenommen.
In diesem Sinne sehen wir den Zweck unseres Buches vor allem darin, die uns wichtigen Themen einer möglichst breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Vielleicht ist es ja doch noch möglich, die Zentralbanker zu einer Umkehr zu bewegen.
Noch keine Entwarnung in Sicht
Die Entscheidung, ob in den USA eine Rezession beginnen wird, ist immer noch nicht gefallen. Sie hängt weiterhin von der Entwicklung des S&P 500 ab, der bisher keine Anstalten gemacht hat unter sein Niveau von vor sechs Monaten zu fallen.
Trotz der im dritten Quartal rückläufigen Unternehmensgewinne ging es sogar etwas weiter nach oben. Bisher wurde das Juli-Hoch aber nur um 3,0 % überschritten. Von einem wirklichen Ausbruch nach oben kann also noch nicht die Rede sein.
Dieser jüngste Anstieg hat dazu geführt, dass unsere Risikokennzahlen erneut Extremwerte erreicht haben. Zuletzt war das im September 2018 der Fall, also unmittelbar vor dem Beginn einer 20 %-Korrektur. Entsprechend groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es mit dem S&P 500 in den kommenden Wochen abwärts gehen wird, womit er die zahlreichen realwirtschaftlichen Rezessionswarnungen bestätigen würde.
In diesem Fall rechnen wir aufgrund der extrem hohen fundamentalen Bewertung des Aktienmarktes mit dem Beginn einer Baisse, die ähnlich stark ausfallen wird wie im Jahr 2008.
In Zeiten wie diesen müssen Sie Ihr Vermögen schützen.
Mit welchen Investments Sie es sogar noch vermehren, erfahren Sie in meiner Börsenpublikation „Krisensicher Investieren“ – Hier 30 Tage kostenlos testen.
Herzliche Grüße
Ihr
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
P.S.: In mancherlei Hinsicht ähnelt die Lage der des Jahres 1972. Damals folgte eine Kurshalbierung des S&P 500, während sich der Goldpreis fast verdreifachte.