Nachdem der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz einen Stimmungsumschwung in der Bevölkerung wegen des Shutdowns ausmachte, änderte sich die Politik in einigen Bundesländern prompt. „Schon jetzt ist zu sehen, dass die Stimmung in der Bevölkerung kippt“, sagte der Kandidat für den CDU-Parteivorsitz. Er plädiere deshalb dafür die Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorsichtig zu lockern. „Eine behutsame Lockerung muss jetzt sein!“. Während Merkel und Söder noch ablehnen und man über weitere Schritte erst am 6. Mai sprechen wolle, schaffen andere Bundesländer Fakten.

Im Saarland hatte der hiesige Verfassungsgerichtshof plötzlich einem Eilantrag eines Bürgers stattgegeben, wodurch wesentliche Teile der Corona-Einschränkungen im Saarland für verfassungswidrig erklärt wurden. Die saarländische Regierung muss nun die Beschränkungen zum 4. Mai aufheben. Das Gericht teilte auch mit, dass die Grundrechtseingriffe Tag für Tag auf ihre Verhältnismäßigkeit überprüft werden müssten. Aktuell gebe es keine belastbaren Gründe mehr für die uneingeschränkte Fortdauer der strengen saarländischen Regelung des Verbots, da die Daten keine Wirksamkeit der Ausgangsbeschränkungen darlegen, so das Gericht.

Sachsen-Anhalt prescht noch weiter vor und hebt den Shutdown größtenteils auf, was ein klares Signal an Berlin sendet. Bereits in der Vorwoche hatte das Verfassungsgericht in Tschechien die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben und die Tschechen dürfen wieder reisen. In Schweden, das niemals einen Shutdown durchgeführt hat, sank die Reproduktionszahl von Covid-19 ebenfalls unter 1, was das Abebben der Pandemie auch ohne die drastische Maßnahme des Lockdowns bestätigt und gleichzeitig die Kritik am Lockdown sowie den hierdurch angerichteten immensen Schäden weiter verstärken dürfte.

Selbst in Südafrika gibt es jetzt bereits Lockerungen des dortigen Shutdowns. „Mit 5.000 bestätigten Fällen und mehr als 90 Toten ist Südafrika das am schwersten von der Pandemie betroffene Land auf dem afrikanischen Kontinent“, wie die Deutsche Welle berichtet.

Diese Erkenntnisse sind wichtig für die richtige Einschätzung der weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft und der Märkte. Bricht der Aktienmarkt noch einmal ein, bei einer massiven zweiten Infektionswelle, die noch einmal Unternehmen und Gesundheitssystems massiv beeinträchtigen würde oder war es das gewesen? Sieht man sich die Entwicklungen weltweit allein aufgrund der Fakten an, dann wird es höchstwahrscheinlich keine zweite Infektionswelle im Herbst oder Winter mehr geben.. Ob die Regierungen noch einmal Maßnahmen zur Vorsicht ergreifen werden, bleibt davon jedoch unberührt, doch wir glauben nicht daran. Positiv ist, dass es keinen finanzwirtschaftlichen Kollaps aufgrund der geldpolitischen Eingriffe gab. Es gab keinen wirtschaftlichen Kollaps aufgrund der fiskalpolitischen Hilfen und die Gesundheitssysteme waren nie überfordert, was alles für eine Erholung der Wirtschaft nach dem Ende der politischen Repression spricht.

Die US-Notenbank Federal Reserve tagte am vergangenen Mittwoch, den 29.04.2020 und die Europäische Zentralbank vergangenen Donnerstag, den 30.04.2020. Beide Notenbanken werden die Zinsen niedrig halten und die Geldmenge weiter ausweiten. Die Basisgeldmenge in den USA explodierte zuletzt, was die Rekapitalisierung des Kreditgeldsystems deutlich vor Augen führt. Auch die EZB wird wahrscheinlich ihr Ankaufprogramm noch einmal ausweiten zum Jahresende. Die kontrollierte Rezession und die Rekapitalisierung wird das Fundament für einen neuen Aufschwung liefern. Bis dahin werden noch viele verschuldete Unternehmen aufgrund der Shutdowns Insolvenz anmelden und die Notenbanken diese Schulden indirekt über die Fiskalpolitik monetarisieren müssen, bis sich das Kreditgeldsystem halbwegs rekapitalisiert und Fehlallokationen in der Wirtschaft bereinigt wurden. All diese Inflation wird letztlich auch steigende Konsumentenpreise nach sich ziehen. Da das Angebot aktuell eingeschränkt ist, können die Preise sehr schnell nach oben gehen und werden sich letztlich auf einem höheren Preisniveau einpendeln. Gegen diese Entwertung von Vermögen kann man sich mit dem Besitz der monetären Edelmetalle Gold und Silber schützen. Die Inflation kommt – handeln Sie jetzt.

Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.