Seit zwei Wochen hat der Coronavirus die Märkte fest im Griff. Denn schnell wurde klar, dass der Virus mit seiner hohen Übertragungsfähigkeit, langen Inkubationszeit und relativ hohen Todesrate das Potenzial für eine weltweite Pandemie mit vielen Millionen Toten hat. Vor einer Woche lag die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus noch bei 2.799, doch eine Woche später hat sich diese Zahl mehr als verfünffacht auf aktuell 17.318 Infektionen. Erst 487 Menschen haben den Virus auskuriert und es gibt offiziell bereits 362 Tote, was jetzt mehr als bei dem SARS-Ausbruch von 2002 ist. Darüber hinaus wurde der Virus auf 28 Länder übertragen. Jetzt stellt sich die Frage, ob dieser Ausbruch noch eingedämmt werden kann. Die Quarantänemaßnahmen für die eingeschleppten Fälle nach Europa scheinen aktuell ausreichend zu sein und auch die drastischen Maßnahmen in China scheinen zu wirken. Mehr als 50 Millionen Menschen stehen dort unter Quarantäne und dürfen die Häuser nicht mehr verlassen, während potenziell Infizierte isoliert werden. Sollte der Virus jedoch weiter um sich greifen, dann dürfte eine weltweite Pandemie nicht mehr zu verhindern sein.

Coronavirus Neuinfektionen 03.02.2020

Die Zahl der Neuinfektionen verfünffachte sich binnen nur einer Woche.

Es gibt jedoch Hoffnung, denn Ärzten in Thailand gelang es die Infektion mit einer Kombination aus antiviralen HIV-Medikamenten zu besiegen. Bereits am Wochenende wurde bekannt, dass eine Genanalyse des Virus zutage gefördert hat, dass der Coronavirus vier genetische Einschübe des HIV-Virus besitzt, was es noch nie bei einem anderen Coronavirus gab. Dies würde auch erklären, warum dieser Coronavirus plötzlich auf HIV-Medikamente reagiert.

Corona-Viren 03.02.2020

Quelle: zerohedge

Die Aktienmärkte stehen weiterhin unter Druck, da eine weltweite Pandemie das Potenzial hat, die Blase an den Märkten anzustechen und sofort eine Rezession auszulösen. So geschieht es aktuell in China. Dort ist der Aktienmarkt bereits um 12 % eingebrochen und hat den gesamten Kursanstieg der vergangenen zwölf Monate ausgelöscht. Der Kupfer- und der Rohölpreis sind Konjunkturindikatoren, die seit anderthalb Wochen nur noch fallen. Die chinesische Notenbank (PBoC) reagierte auf diese Krise mit einem massiven QE-Programm in Höhe von 1,2 Billionen Yuan (174 Mrd. USD), wodurch die Zinsen zusätzlich gedrückt werden und die Anleihenpreise mit der Flucht aus dem Aktienmarkt steigen. Die Geldspritze der PBoC ist die größte seit 2004 und soll die Sorgen einer Abkühlung der Weltwirtschaft durch den Coronavirus zerstreuen.

Gold in chinesischen Yuan vs. USD in CNY 03.02.2020

Der Goldpreis in chinesischen Yuan befindet sich auf dem Weg zu neuen Allzeithochs.

Auch die westlichen Notenbanken werden mit massiven quantitativen Lockerungen reagieren, sollte die Weltwirtschaft durch die Krise unter Druck geraten. Letztlich wird dies nur eine Stagflation verursachen, ähnlich der in den siebziger Jahren. Damals schob man die Schuld an den explosionsartig gestiegenen Preisen auf die Ölkrise, die jedoch nur ein Sündenbock für die platzende Dollarblase war. So könnte heute der Virus als Sündenbock für eine Rezession und massiv steigender Preise sein. Die wahre Ursache dieser Krise sind jedoch die vorherigen QE-Programme der Notenbanken und die massive Verschuldung von Staaten und Wirtschaft zu künstlich niedrigen Zinsen.

Für den Gold- und Silberpreis könnte der Coronavirus ein zusätzlicher Katalysator sein, während die Industriemetalle unter eine schwächeren Konjunktur leiden und im Preis fallen könnten. Dieses Szenario besteht zumindest solange, bis die Notenbanken ihre Geldschleusen öffnen, um den Zusammenbruch der Blasenwirtschaft zu verhindern.

Beste Grüße

Markus Blaschzok Chefökonom SOLIT / Inhaber Blaschzok Research

Über den Autor

Markus Blaschzok ist als Dipl.-Betriebswirt (FH) und Certified Financial Technician Autor eines bekannten Marktkommentars mit dem Schwerpunkt auf Edelmetalle, Rohstoffe und Austrian Economics sowie eines Premium-Informationsdienstes für Händler, Trader und Investoren. Vor der Gründung seines Research-Unternehmens im Jahr 2010 war er Chef-Analyst bei einem international tätigen Edelmetallhändler mit Sitz in München. Seit 2015 ist er Chef-Analyst bei der SOLIT Gruppe.