Liebe Leser,
am 18. Juni fand im portugiesischen Sintra eine EZB-Konferenz statt, die es in sich hatte, da der scheidende EZB-Präsident Mario Draghi gleich in zweifacher Hinsicht über die Stränge schlug.
Erstens ließ er die Öffentlichkeit wissen, dass er bereit sei, „im Kampf gegen niedrige Inflationsraten zu einer ultralockeren Geldpolitik zurückzukehren“, so das Handelsblatt.
Ja, das haben Sie richtig gelesen, die EZB ist fest entschlossen, niedrige Inflationsraten zu bekämpfen, anstatt für Geldwertstabilität zu sorgen. Kein halbes Jahr, nachdem die Zentralbank ihre höchst umstrittenen Anleihenkäufe darauf beschränkt hat, nur noch fällig werdende Papiere zu ersetzen, spricht Draghi schon wieder ausdrücklich von neuen Anleihenkäufen.
Mit dieser Ankündigung versucht er noch über das Ende seiner Amtszeit hinaus die Geldpolitik der EZB in seinem ultralaxen Sinne festzuzurren und seinem Nachfolger die Rückkehr zu einer wenigstens halbwegs seriösen Politik zu verbauen. Vornehme Zurückhaltung und Respekt vor seinem Nachfolger sind Draghis Sache nicht.
Zweitens holte Draghi zu einem Rundumschlag gegen die von seiner geldpolitischen Meinung abweichenden Zentralbanker aus: „Immer wenn nationale Notenbanken das Handeln des EZB-Rats nicht unterstützt haben, hat das Populismus geschürt“, sagte er auf einer Podiumsdiskussion.
Diese Aussage wurde in der Presse als Kritik an Bundesbankpräsident Jens Weidmann interpretiert, da dieser mehrmals einer erheblich weniger laxen Geldpolitik das Wort geredet hat.
Draghi verdreht die Wahrheit
Wir sehen in dieser Äußerung Draghis nicht nur eine Unverschämtheit gegenüber Weidmann, sondern den Versuch, Diskussionen über den eingeschlagenen geldpolitischen Weg abzuwürgen. Wir haben schon mehrmals auf den Zusammenhang hingewiesen, der zwischen der ultralaxen Geldpolitik Draghis und dem Zulauf, den extremistische Parteien in ganz Europa haben, besteht.
Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung nimmt zu, weil Draghis Politik dafür sorgt, dass die Schere zwischen Arm und Reich größer wird. Es ist Draghis unseriöse Geldpolitik, die den Populismus schürt, und nicht die Kritik an ihr, wie er hier in einer unverfrorenen Verdrehung der Tatsachen behauptet.
Setzen Sie auf Gold und andere Sachwerte
Draghi steht mit seinem Wunsch nach einer permanent lockeren Geldpolitik natürlich nicht allein. US-Präsident Trump, der sich kurioserweise empört über Draghis Ankündigung geäußert hat, weil sie einem fallenden Eurokurs diene, übt schon seit geraumer Zeit Druck auf die Fed aus.
Er wünscht sich Zinssenkungen und soll jetzt sogar geprüft haben, ob bzw. wie er Fed-Präsident Powell feuern kann. Das alles verstärkt unsere Analyse, dass es keine Normalisierung der Geldpolitik mehr geben wird.
Weltweit scheinen fast alle Politiker der Überzeugung zu sein, alle Probleme mit der Gelddruckmaschine lösen zu können und mit ihrer Hilfe sogar Wohlstand zu schaffen.
Das ist zwar falsch und höchst gefährlich, aber es ist die Realität, mit der wir leben müssen. Letztendlich lässt dies nur eine Schlussfolgerung zu: Für Anleger empfiehlt es sich vermehrt auf physische Edelmetalle zu setzen.
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Herzlichst,
Ihr
Claus Vogt, Chefredakteur Krisensicher Investieren
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